StoryCubes – #1 „Vom faulen Arbeiter“

Hallo =)

Vermutlich stellst Du Dir gerade die Frage, was denn StoryCubes sind. Das sind einfach übersetzt Geschichtenwürfel und sind tatsächlich einfach nur Würfel mit verschiedenen Bildchen. In einer solcher Packung sind 9 Würfel drin, zusammen mit einer Anleitung. Bei diesen 9 Würfeln handelt es sich um ein kleines Spiel. Man würfelt mit allen Neunen und denkt sich dann aus den erscheinenden Bildchen Geschichten aus. Dabei muss jeder Würfel verwendet werden, die Reihenfolge legt man natürlich selber fest.
Und warum bringe ich das in diesen Blog? Nun, ich möchte das Ganze ein wenig auflockern und da ich Euch nicht mit langweiligem Alltagsgefasel vertreiben möchte, werde ich diese Würfel (davon habe ich zwei Versionen) nutzen, um kleine Geschichten zu schreiben. Damit der eigentliche Sinn des Blogs nicht verloren geht, werden die Würfel natürlich immer photographiert, damit Ihr auch nachvollziehen könnt, welche Würfelbildchen ich denn einbeziehe.
Das ist natürlich jetzt noch ziemlich experimentell. Aber ich bin gespannt, was daraus wird. ;-)

Die Würfel sind gefallen…
StoryCubes #1 1. Würfelbild

„Vom faulen Arbeiter“

In der alten, teilweise abbruchreifen Halle ratterte unermüdlich die große Maschine, die stellenweise ölig glänzte neben den rauen Rostflecken. Schnaubend, stampfend und walzend erfüllte sie die flirrende Luft mit Getöse, sodass man kaum ein Wort verstand. Plötzlich war ein Knacksen zu vernehmen und es trat eine beklemmende Totenstille ein. Im Herzen der alten Dame war ein Zahnrad gebrochen und brachte die gesamte Produktion somit zum Erliegen. Natürlich war ich es, der vom Chef losgeschickt wurde inmitten der Mittagshitze ein Ersatzteil zu beschaffen. Grummelnd und fluchend machte ich mich auf den Weg, es half ja alles nichts. Und angesichts des langen Fußmarsches runter in die nächst gelegene Stadt wurde meine Laune nicht besser. Erst der Anblick des wogenden Meeres kurz vor meinem Ziel vermochte mein Gemüt zu erhellen und einen Moment lang genoss ich den Anblick. Schließlich riss mich los und lief weiter, nur um gleich beim nächsten Schritt mit dem Fuß hängen zu bleiben und mich der Länge nach auf den harten Erdboden zu legen. Verärgert sah ich mich um und entdeckte einen älteren Metallhelm, der aus dem Boden ragte. Welcher schon dreimaltote Ritter mochte den hier verloren haben? Kurzerhand grub ich ihn komplett aus und setzte meinen Weg fort.
In der Stadt angekommen hielt ich Ausschau nach einem der hiesigen Läden für Maschinenteile aller Art. Dabei stieg mir der Geruch nach frisch gegrillten Tintenfisch in die Nase. Das wäre jetzt auch was Feines! Da kam mir die Idee...
Allen Mut zusammen nehmend ging ich in einen der Antiquitätenläden und zeigte den Helm vor. Welch Begeisterung dies auslöste war unbeschreiblich. Für mich war das ja nur ein Stück Metall. Eine kleine Entlohnung gab es auch für den Fund und wenig später saß ich endlich am Strand, gegrillten Tintenfisch in der einen und einen Kelch Wein in der anderen Hand.

Veröffentlicht von

Neomai

So vielfältig wie die Farben im Kaleidoskop sind meine photographischen Neigungen.