Selbst gemacht

Hallo =)

Aufgrund dessen, dass uns eine Freunding ca 2Kg Pflaumen geschenkt hatte, habe ich heute zum ersten Mal in meinem Leben selbst Kompott eingekocht. Grund genug dies auch photographisch festzuhalten.

Ein Rezept für das Kompott war schnell gefunden, auch die Küchenutensilien waren nicht das Problem: bis auf einige Kleinigkeiten wurde das Kompott einfach im Thermomix 31 (kurz TM31) eingekocht. Wer es also nachkochen möchte und keinen TM31 besitzt, muss es etwas umwandeln. Im Wesentlichen betrifft das aber den Part, in welchem manch rührend am Herd steht, statt zu warten, dass das der TM fertig wird.

Der Einkochmarathon in Bild und Text

Aus dem Keller wurden erst einmal Einmachgläser geholt, welche aufgrund der Lagerzeit schon kräftig eingestaubt waren.

20130819_neomai_einkochen01 Ein Haufen Marmeladengläser, die noch abgewaschen werden müssen.

Auf dem Bild seht Ihr nur die oberen Gläser, darunter befand sich noch eine Fuhre. Im Endeffekt hatte ich natürlich viel zu viele Gläser hochgeholt, aber mangels Erfahrung wusste ich es auch einfach nicht besser.

In einem Beutel warteten derweil die Pflaumen auf ihr heißes Schicksal:

20130819_neomai_einkochen02 Das Opfer meines ersten Einkochversuchs: Pflaumen von einer benachbarten Freundin

Diese wurden natürlich erst einmal verlesen und gewaschen. Bis auf einige wenige, waren jedoch die Pflaumen in einem einwandfreien Zustand und konnten somit ohne Weiteres weiter verarbeitet werden.
Neben den Pflaumen mussten auch die Gläser gewaschen werden. Diese reihte ich dann fein säuberlich mit den passenden Deckeln aneinander:

20130819_neomai_einkochen03 Frisch abgewaschen und abgetrocknet.

Die Deckel hatte ich nur lose drauf gelegt, um eine Verschmutzung während der Einkochzeit zu vermeiden. Beim Einkochen ist Sauberkeit unbedingt notwendig, um eine spätere Verschimmelung in den Gläsern zu vermeiden!

Danach ging es an den langwierigsten Part: das Entsteinen!

20130819_neomai_einkochen04 Auf der Hälfte des Entsteinens

Ich empfehle hier wirklich ein kleines gebogenes Obstmesser zu verwenden, man kommt damit am Besten zurecht. Natürlich geht auch irgendein Messer, Hauptsache ist einfach, dass die Kerne raus sind. Wer nicht mit dem TM arbeitet und ein feinstückiges Kompott möchte, sollte hier schon kleiner schneiden als ich. Bei mir wurden die Pflaumen einfach nur geviertelt:

20130819_neomai_einkochen05 Frisch entsteint, jetzt geht es ans Eingemachte

So schaut es doch eigentlich auch schon gut aus! Aber leider ist das frische Obst natürlich nicht so lang haltbar wie das Eingekochte, also: weiter geht’s!

20130819_neomai_einkochen06 Pflaumen und Zucker, noch ein paar Gewürze... viel mehr braucht es nicht für ein Kompott

Auf 500 Gramm Pflaumen kamen 120 Gramm brauner Zucker. Im Originalrezept sind es 125 Gramm, zuzüglich 25 Gramm Vanillezucker. Letzteren habe ich jedoch weg gelassen, da in den Kommentaren gesagt wurde, das Kompott wäre so sehr süß.

20130819_neomai_einkochen07 Zimt, Vanille und Nelke... yammy! ein Hauch von Weihnachten im August.

Statt dessen kam normale Bourbon Vanille, eine gute Prise Zimt und ein Hauch von frisch gemahlener Nelke an das Kompott. In welcher Menge Ihr die Gewürze dazu gebt oder welche Gewürze Ihr verwendet, solltet Ihr ganz von Eurem Geschmack abhängig machen. Ich könnte mir auch ein Chili-Pflaumen-Kompott sehr gut vorstellen.

Zuerst wurde für ca 5 Sekunden auf Stufe 4 die Pflaumen-Zucker-Mischung vermengt und dabei zerkleinert. Anschließend köchelte das Kompott bei ca 100°C 15 Minuten lang auf Stufe 2. Hier habe ich den Linkslauf benutzt, damit das Kompott etwas stückiger blieb.

20130819_neomai_einkochen08 Zum Schluss etwas Stärke als Bindemittel

2 gehäufte Teelöffel Speisestärke wurden mit etwas Wasser (nach Gefühl) vermengt und nach den 15 Minuten hinzugefügt. Das Kompott köchelte abermals auf 100°C, diesmal jedoch nur für 2 Minuten, ebenfalls Stufe 2 mit Linkslauf. Schließlich sah es so aus:

20130819_neomai_einkochen09 Das frisch gekochte Kompott!

Die Pflaumen sind aufgrund der Hitze auch sehr stark zerfallen, zumal der Linkslauf ebenfalls noch eine leichte Zerkleinerung bewirkt. Ich denke, wenn man es per Hand zubereitet, bleibt es stückiger.

Während der 2 Minuten mit der Speisestärke spülte ich die Gläser innen und außen heiß ab. Genauer gesagt habe ich sie in heißes Wasser gesetzt, wobei sie innen gefüllt wurden. Das dient dazu ein Zerspringen der Gläser zu verhinden, sollte also unbedingt gemacht werden!

Wenn die 2 Minuten um sind (etwas länger schadet sicher nicht), ist Eile geboten. Zügig, aber mit Konzentration, wurde das Kompott in die Gläser gefüllt. Dabei sollten diese möglichst randvoll werden:

20130819_neomai_einkochen10 Frisch eingefüllt, nur der Deckel muss noch draus

Mit einem feuchten Tuch wird der äußere Rand des Glases abgewischt, um eventuelle Verunreinigungen zu enfernen. Danach schnell den Deckel fest! aufschrauben und das Glas stürzen:

20130819_neomai_einkochen11 6 Gläser selbst gemachtes Kompott... wir sind gespannt wie es schmecken wird!

Jetzt kühlen die Gläser einfach am besten über Nacht ab. Am nächsten Tag kann man sie ganz normal im Keller oder im Schrank verstauen. Normalerweise sollte dieses Kompott einige Wochen lagerbar sein, man sollte es aber so zügig wie möglich verbrauchen. Wir werden es wohl morgen mal testen =)

Mit photographischen Grüßen,
Neomai

PS.: das zweite Photo von unten wurde das Tagesphoto

Veröffentlicht von

Neomai

So vielfältig wie die Farben im Kaleidoskop sind meine photographischen Neigungen.

6 Gedanken zu „Selbst gemacht“

  1. Urks…
    Soviel Arbeit.
    Als ich klein war, haben wir das immer gemacht, genau wie Apfelsaft. Ich hab das immer gehasst, weil dann wirklich alle mithelfen mussten und das so viel Schweinerei gab und ich lieber spielen gehen wollte. Demnach werde ich mir das nie wieder freiwillig antun.
    Umso mehr bewundere ich die Leute, die das von sich aus machen.

    Und ich muss sagen, die Bilder sind richtig toll. Viel schöner als in irgendeinem Kochbuch. Also ich finde, du solltest professionell Bilder für Kochbücher machen, da kriegen selbst unlustige wie ich Lust auf Kompott ^^

    1. Hallo =)

      Also, dank des Thermomix musste ich ja eigentlich wirklich nur entsteinen. Ansonsten macht das Gerät den Rest von allein und rührt und rührt und rührt. Per Hand hätte ich das auch nicht machen wollen, das gebe ich auch zu. Aber so musste ich ja nur mal zu dem Gerät hin, wenn es angekündigt hat fertig zu sein *g*

      Danke für das Lob zu den Bildern =)
      Bin auch gespannt, ob das Kompott so lecker ist wie auf den Bildern. Ich werde aber definitiv berichten. =)

      Liebe Grüße
      Neomai

  2. Hast du dran gedacht, die Gläser nochmal nachträglich fester zu ziehen? Bei mir hatten sie sich letztens nämlich durch das Erkalten leicht gelöst, was ich beim Umdrehen des ersten Glases dann bemerkte… Naja, solangs nur eins war, wars egal.

    Der TM 31 ist echt cool, hab den meiner Oma während des Haussittings gehabt. Schnickes Teil, leider soo teuer… Könnte ja anfangen, das Grüngeld dafür zu sparen :P

    1. Huhu =)

      Also die Deckel sitzen super fest. Haben heute eines aufgemacht, da hatten wir zu tun den Deckel überhaupt abzubekommen *grins*

      Ja, ist ziemlich teuer… ich habe den alten TM21 meiner Mum bekommen. Der ist auch schon toll, aber ich würde jedem zu den TM31 raten… der Linkslauf ist einfach genial! *_*

      Liebe Grüße
      Neomai

  3. Ich habe ja so ein wenig drauf gewartet bis es den ersten Koch-Photo-Beitrag von dir gibt… ^^
    Und ich wurde nicht enttäuscht! ^^

    Sind natürlich wieder tolle Bilder geworden! ^^
    Irgendwie habe ich das Gefühl, ich wiederhole mich hier in den Kommentaren in letzter Zeit ;)
    Das fünfte Bild mit den geviertelten Pflaumen gefällt mir davon definitiv am besten. Auch wenn ich da vermutlich wieder aus der Reihe tanze… ^^

    Hoffe das der Kompott etwas geworden ist und er schmeckt ^^
    Denke das wirst du inzwischen schon wissen… oder spätestens morgen ^^

    Gruß
    Ryu

    1. Huhu =)

      Ach, Du hast drauf gelauert? *grins*
      Zugegeben, in meiner Studentenbude sind die Lichtverhältnisse in der Küche nicht so genial, da macht so das Photographieren beim Kochen nicht wirklich Spaß. =/
      Eventuell habe ich aber hier nochmal Muße, wenn es sich ergibt. Kochen und Photographieren ist so eine Sache, da ja auch nichts anbrennen darf ;-)

      Das Bild mit den geviertelten Pflaumen finde ich auch toll und es zählte mit zu den Favoriten für das Tagesphoto… manchmal kann man sich eigentlich gar nicht so recht entscheiden. Ich fand am Ende einfach das gewählte Tagesphoto interessanter von der Motivgestaltung :)

      Und ja, der Kompott schmeckt! Ein Bild vom ausgelöffelten Glas gibt es auch, und wird morgen online gehen ;-)

      Liebe Grüße
      Neomai

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