In Zeiten der IT

Hallo =)

Wie schnell hat sich in den letzten Jahren Euer Umfeld verändert? Ich meine damit nicht den Wegzug von Freunden oder neue Gebäude, sondern vor allem Abläufe in Eurem täglichen Leben. 20131026_neomai_elektrmittel Nein, das Buch lagert noch nicht so lange bei mir. Aber ca 2009 stellte die Bibliothek auf das elektronische Buchungsverfahren um.

Wie viele Eurer täglichen Dinge erledigt Ihr mittlerweile auf elektronischem Wege, gestützt durch Informationssysteme, WWW und allem, was dazu gehört?
Bei mir wird es zunehmend mehr. Unsere Bibliothek zum Beispiel setzt mittlerweile drauf, dass man nicht mehr zu den Angestellten hingeht für die Ausleihe, sondern sein Buch scannt und den Ausleihwunsch an die entsprechende Datenbank weiter leitet per Studentenausweisabgleich. Keine Sorge, unsere Angestellten in der Bibliothek haben noch genug zu tun (Bücher wieder richtig einstellen, Bücher kontrollieren, und so weiter).

Die gesamte Prüfungsanmeldung läuft elektronisch ab, genauso die meisten Dinge wie Kursanmeldung, Notenspiegel erfahren, Unterlagen bekommen und vieles mehr. Dabei stellt die Uni nur ein Beispiel von vielen dar, inwieweit IT schon in unser Leben vorgedrungen ist.
Ganz trivial: online Pizza bestellen. Und immer wieder diskussionsträchtig: E-Government. Letzteres ist insbesondere bezüglich der Umsetzung manchmal nicht gerade einfach und stellt die Leute vor ganz einfache Probleme: Anwendung durch die Bürger.

Eigentlich bräuchte es die oben zu sehende Stempelkarte nicht mehr in diesen Büchern. Allerdings wird sie wohl mittlerweile gern als Notizzettel genutzt um zu vermerken, welche Beschädigungen das Buch aufweist. ;-)

Fragt sich ob die Entwicklung positiv oder negativ zu betrachten ist… oder kann man das überhaupt bewerten? Ein wenig bezweifle ich das ja, da es sich hierbei um die Entwicklung der Menschheit handelt, die man nicht einfach so aufhalten oder lenken kann. Kann man die natürliche Evolution von Gesellschaften und der Menschheit selbst überhaupt bewerten? Und wenn ja unter welchen Aspekten, von welchen Betrachtungsweisen aus? Letztenendes entscheidet immer der eigene Standpunkt (innerhalb, außerhalb des zu betrachtenden Systems) wie wir etwas bewerten.

Ich denke jedoch, dass diese Entwicklung durchaus ihre Schattenseiten hat. Zum Beispiel die zunehmende Aufweichung der einstmals sehr strengen Grenze zwischen Arbeit und Freizeit. Früher ging man aus dem Büro und die Arbeit blieb da wo sie war: auf dem Schreibtisch. Heute checken unterwegs und im Urlaub viele ihre beruflichen Emails, manche antworten teilweise auch noch und schalten einfach nicht mehr ab. Dabei hat man es in diesem Fall eigentlich selbst in der Hand.
Meine Mum zum Beispiel ruft aus Prinzip ihre beruflichen Mails am Wochenende nicht ab, Notfälle (und ich meine nicht die Frage nach einer Abfallschlüsselnummer) rufen meistens ohnehin an. Das senkt schon mal ein wenig den viel gelesenen „Stress“, von denen viele berichten. Unser eigener Trieb immer erreichbar zu sein setzt uns teilweise selbst unter Stress und Zeitnot. Zugegeben, auch mich erreicht man recht häufig. Aber ich habe auch gerne mal das Handy einfach nicht mit oder beachte es nicht (ich habe manche SMS stellenweise erst 3 Tage später gelesen).

Wie seht Ihr die Entwicklung? Und fällt Euch nun auf wie sich Euer Umfeld in den letzten Jahren verändert hat?

Mit photographischen Grüßen,
Neomai

Veröffentlicht von

Neomai

So vielfältig wie die Farben im Kaleidoskop sind meine photographischen Neigungen.

13 Gedanken zu „In Zeiten der IT“

  1. Oh ja, das ist mir auch extrem bewusst geworden, in der letzten Zeit. Wenn ich alleine schon überlege, wie viel ich früher per Hand in Schreibblocks geschrieben habe, ich hatte richtig Schmerzen in der Hand. Irgendwann war ich dann beim Zwischenschritt, in dem ich vorgeschrieben und abgetippt habe und nun tippe ich nur noch und schreibe kaum noch etwas per Hand.
    Dann gibt es ja nun auch eine Apple Schule in der alles komplett Digital läuft und man die altgewohnte Schreibschrift gar nicht mehr beibringen möchte. In der Hinsicht bin ich mir sehr unsicher, ob wir wirklich soweit gehen sollten, andererseits haben wir ja auch keine Wahl. Aber ich greife wieder zu weit vor. xD

    LG
    San

    1. Hallo =)

      Es gibt jetzt Leute, die haben auch dank des vielen Tastaturschreibens Schmerzen in den Händen was bis zum Karpaltunnelsyndrom führen kann… besonders in Amerika scheint dieses Phänomen präsent zu sein, weshalb es auch angeraten wird immer wieder mal Pause zu machen (sofern möglich).

      Was heißt wir haben keine Wahl?
      Jede Gesellschaft hat die Möglichkeit auf Veränderungen Einfluss zu nehmen… sei es durch Petitionen, Demonstrationen, Aufklärung, Gestaltung von Abläufen/Unterrichtsstunden/was auch immer. Wir nehmen nur diese Möglichkeiten viel zu selten wahr.

      Liebe Grüße
      Neomai

  2. „Und immer wieder diskussionsträchtig: E-Government. Letzteres ist insbesondere bezüglich der Umsetzung manchmal nicht gerade einfach und stellt die Leute vor ganz einfache Probleme: Anwendung durch die Bürger.“

    Du beliebst zu scherzen. Die ersten Probleme, nein eigentlich gibt es keine Probleme, sondern nur Herausforderungen, beginnen doch IN der Behörde. Eingefahrene Prozessabläufe umstellen, optimieren und digital abwickeln. Oder vielleicht keine papierbedruckte Akte mehr? Datenfiles lassen sich nicht lochen und abheften!

    Auch der Gesetzgeber macht es da nicht unbdeingt einfacher, wenn jahrelang Änderungen an Gesetzen für die Umsetzung in elektronisches Arbeiten MIT dem Bürger einfacch nicht vorgenommen werden. Sei es wegen Zsutändigkeitsdiskussionen oder einfach nur mangelndes Verständnis für digitale moderne Technik, Internet ist eben Neuland. Nicht nur für Mutti Merkel, auch für viele Entscheidungs- und vor allem Bedenkenträger vor Ort.

    Aber Du berührst mit dem Beitrag einen Artikel, den ich heute in der Tageszeitung gelesen habe, zum Thema Beschleunigung unseres Lebensablaufes. Ich glaube, dazu werde ich mich wohl mal auf meinem Blog auseinandersetzen.

    Liebe Grüße

    Paps

    1. Huhu

      Kennst mich doch ;-)

      Naja, Probleme, Herausforderungen, Unwegsamkeiten… ;-)
      Und wenn man nicht lochen und heften kann, fehlt ja ein wichtiger Arbeitsschritt bei der Verfahrensweise,d as geht ja nun gar nicht. Aber das ist eigentlich das typische Problem in Unternehmen/Organisationen, dass die bestehende Kultur/Philosophie/Politik der Veränderung durch Informationssystem im Weg steht… und leider ist deren Wandel sehr sehr langwierig, weil die Angestellten diese gerne sehr vehement verteidigen.

      Naja, viele haben auch die Bedenken durch eine stärkere Vernetzung und einen stärkeren Einsatz von IT ihren Arbeitsplatz einzubüßen… dass man so aber den Bürgern wirklich effizienter helfen können, rückt da leider in den Hintergrund, meines Erachtens.

      Auf Deinen Beitrag bin ich gespannt *g*

      Liebe Grüße
      Neomai

  3. Oh ich glaub das ist ein Thema über das man auf alle Ewigkeit diskutieren kann… ^^

    Ich selber gehöre definitiv der digitalen Generation an. Nahezu alles was digital machbar ist, mache ich auch digital. Und sehe darin auch absolut keine Probleme. Warum auch?
    Wir könnten natürlich nun von den Gefahren der Digitalisierung anfangen… vom einfachen Datenschutz, Spionage (eh gerade ein tolles Thema) über Manipulation bis hin zu den Auswirkungen auf die Menschen wie z.B Vereinsamung, da jeder nur noch in der digitalen Welt rumhängt. Aber das würde bei weitem den Rahmen hier sprengen.

    Ich hab auf meinem Schreibtisch, links vor der PC Maus, eine kleine Box mit PostIt Zetteln… ja richtiges Papier! Um ehrlich zu sein: die Box steht dort seit 2 Jahren… und es nicht einmal die Hälfte von verbraucht.
    Ich schreibe einfach kaum etwas mit der Hand… bei meiner Sauklaue kann man auch fast schon meinen ich hätte die normalen Schreibschrift schon lange verlernt xD

    Bei Büchern geht es mir genauso. Warum einen dicken fetten Wälzer aus Papier in die Hand nehmen und lesen, wenn ein kleiner feiner eBook Reader wesentlich handlicher und angenehmer ist? Und sogar mehr Möglichkeiten bietet? Der Inhalt ändert sich ja nicht. Es bleibt bei der selben Information. Notizen und Lesezeichen kann ich im Prinzip ebenfalls unendlich viele erstellen… auch ohne das Buch damit zu zupflastern. Dazu gibt es nützliche Suchfunktionen usw. usf.

    Aber einen kleinen Lichtpunkt gibt es noch! ^^
    ich zeichne hin und wieder… und dafür bevorzuge ich tatsächlcih den guten alten Bleistift. Auch wenn ich ein tolles Grafiktablett von Wacom mein Eigen nennen darf.

    1. Hallo ;-)

      Das Thema bietet auch genug Stoff für zahlreiche Bücher, Postings und so weiter, und wird uns noch eine lange Zeit beschäftigen… auf direkte und indirekte Weise.

      Ein Problem zum Beispiel ist der zunehmende Druck auf regionale Geschäfte, die in Konkurrenz zu Online-Versandhändlern stehen. Auch ich nutze letztere, aus dem Grund, dass es Dinge gibt, die ich hier direkt vor wirklich nicht gibt. Manche Händler existieren ja auch nur virtuell und ich meine damit nicht Plattformen, die verschiedene Anbieter vereinen.
      Warum ich das als Problem sehe? Eine Stadt wird von so vielem geprägt, auch von der Geschäftsstruktur, von regionalen Händlern (Gemüsemarkt, Handwerk, Technik etc etc)… sofern diese nicht auch Onlineversand anbieten (das ist ja auch eine Frage der Logistik, der Pflege, der Kosten), stehen diese unter einem imensen Druck, unter dem auch schon einige zusammen gebrochen sind. Das Restultat sind leer stehende Geschäftsflächen, die einen Teil der Attraktivität der Stadt rauben. Aber das nur mal als ein Beispiel. Und ja ich kaufe auch bei regionalen Anbietern ;-)

      Weitere Probleme wären die wachsende Unfähigkeit bei einem gemeinsamen Essen mal ohne Smartphone auszukommen, eine Informationsüberflutung ohne entsprechende Filter, und so weiter. Ich sage jetzt nicht, dass das alles total schlimme Schattenseiten sind… aber es sind auch Punkte, die man nicht einfach so außer Acht lassen sollte. So viele Möglichkeiten das Internet mit sich bringt, so viele neue Dinge auch entstanden sind und entstehen, so viele andere nicht unbedingt positive Auswirkungen gibt es eben auch.

      Zum E-Book-Reader
      Wenn man mit den Büchern nicht arbeiten muss, mag so ein Reader ausreichen… aber wenn ich damit aktiv arbeite, bin ich mit einem richtigen Buch besser bedient und vor allem schneller, wenn ich etwas Bestimmtes suche. Zumal ich bei einem wissenschaftlichen Text diesen auf Dauer nicht sehr gerne am Bildschirm lesen möchte… ich kann mich dort nicht ganz so gut konzentrieren, als wenn ich das Ganze auf einem Blatt Papier vor mir liegen habe.
      Und mehr Möglichkeiten? Lesezeichen gehen auch im Buch, Notizen auch, es gibt Stichwortverzeichnisse, Inhaltsangaben… was will ich denn noch mehr von einem Buch? ;-)

      Meinen Ebook-Reader nutze ich ausschließlich für Romane, da brauche ich keine Lesezeichen (lese eh nur eines gleichzeitig), keine Notizen (bin doch kein Lektor) und was suchen muss ich auch nicht.

      Ich schreibe zB sehr viel in der Uni, einfach weil ich beim Schreiben mit Füller mich intensiver auf die Informationen konzentriere, als wenn ich es irgendwo in eine Textdatei reinklimper. Und diesen Lerneffekt brauche ich schließlich auch.

      Liebe Grüße
      Neomai

    2. Nun ja… Den Vorteil eines „echten Buches“ merkst Du dann, wenn der Akku alle ist und es keinen Strom mehr gibt. ^^

      Dennoch mag auch ich meinen Reader nicht mehr missen, einfach weil ich in meinem kleiner 1-Zimmer Wohnung keinen Platz für 2.800+ Hefte und Bücher habe…

  4. Dass sich unser Umfeld verändert war grundsätzlich immer schon so und gehört zur Menschheitsgeschichte einfach dazu. Was sich allerdings gewaltig geändert hat, sind die Zeitabstände. Wie lange dauerte es bis zur Erindung des Rades, wie lange bis zur Spaltung eines Atoms, wie lange bis zur Entwicklung des PCs, dann kam schon fast gleich darauf das Internet, zuerst nur e-mail und web – wir als junge Menschen hatten uns gerade daran gewöhnt da waren auch schon die Sozialen Netzwerke da, usw. Was wird nächstes Jahr sein, was in drei, vier Jahren … das beschäftig mich durchaus in diesem Zusammenhang.
    Und natürlich die Frage wie viele Menschen schließen wir aus? – Und ich bin mir sicher dass wir in unserem digitalen Zusammenwachsen viele Menschen ausschließen. Viele Menschen denen die Entwicklungen zu schnell gehen. Und damit meine ich nicht nur ältere Menschen, auch viele „mittelalte“ oder vl. sogar junge Menschen schaffen nicht mehr jeden Sprung um up to date zu sein.

    Natürlich überwiegen für mich die schon die Vorteile, die uns die IT bringt. Eine Bibliothek ohne Computer zur Bücherausleihe habe ich schon etwas mühsam in Erinnerung. Heute kann ich von zuhause aus schon sehen, ob das Buch verfügbar ist, muss nicht extra hingehen und fragen, … usw.
    Viele Entwicklungen in diesem Bereich halte ich auch für erlernbar, bzw. für durchsetzbar. Ich will nicht den technologischen Vortschritt aufhalten, aber ich finde es braucht einen gesellschaftlichen Konsens, dass eben nicht jeder immer und überall erreichbar ist. Privatsphäre ist ein wichtiges Gut. Was gebe ich wie öffentlich von mir preis?
    Das müssten wir unseren Kindern beibringen. Da sehe ich Eltern und Schule gefordert, junge Menschen zu verantwortungsbewußten Usern zu erziehen.

    Über ein Beispiel wo selbst Politiker den Versprechungen moderner Technik verfallen sind habe ich gerade in meinem Blog berichtet. Da glaubten Politiker wirklcih eine simple Smartphoneapp sei 100% sicher gegen Hackerangriffe und Fälschungen … Anderenseits hat mich dieses Beispiel auch wieder beruhigt, dass das Thema sich älter oder jünger auszugeben, heute noch genauso ein Thema ist, als vor 15 Jahren als ich in dem Alter war …

    in diesem Sinne
    lg

    1. Hallo

      Es stellt sich ja die Frage: muss ich up-to-date sein? Um zu leben: eher weniger, das hängt von anderen Faktoren ab. Wenn ich jedoch den Wunsch habe immer mithalten zu wollen, jede Änderung erfassen und verstehen zu müssen, kann es auch dazu führen, dass ich mir einen zu großen Druck aufbaue (unter Umständen)
      Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und jede Veränderung bedeutet für uns Unbequemlichkeit. Manche sind dabei eher bereit sich den Veränderungen anzupassen, sei aus Neugier oder anderen Motiven heraus, als andere. Und das kann man, wie Du es auch hast anklingen lassen, nicht auf das Alter beziehen. Es gibt durchaus Ältere, die flexibler reagieren als manche Jugendlichen, obwohl man es gerne andersherum behauptet.

      Die Entwicklungsgeschwindigkeit ist zweifelsohne höher als noch vor einigen Jahren. Auch dazu trägt IT dabei: sie sorgt für eine rasend schnelle Kommunikation und hat dabei eine globale Reichweite, Leute aus aller Welt können sich vernetzen und mit bestimmten Systemen auch zur gleichen Zeit an einem Projekt aktiv arbeiten. Das reduziert neben dem Effekt, dass einiges an Papierverwaltung erspart bleibt, auch schlicht und einfach die Entwicklungsdauer. Stellt sich die Frage: wo ist die Obergrenze dafür?

      Ob Vor- oder Nachteile überwiegen kann ich so pauschal nicht sagen. Das kommt drauf was man welches Gewicht zuordnet, was gerade auf die gesellschaftlichen Auswirkungen bezogen nicht sehr einfach ist, da jeder anders darüber denkt und empfindet. Da könnte man allerdings auch eine wunderbare Studie ausarbeiten… nur ob die jemanden großartig interessiert, steht auf einem anderen Blatt. Viele möchten das Internet vor allem schön reden, manche möchten es einfach nur schlecht reden. Ich sehe gerne beide Seiten, da das eine ohne das andere nicht existieren kann in diesem Fall.

      Nur wenn die Eltern ebenfalls nicht den verantwortungsvollen Umgang gelernt haben, wie sollen sie es dann weiter geben? Aleine auf die Schule kann man es nicht abwälzen und manchmal kommt es mir vor wie bei der Aufklärung: wenn man sie benötigt, wird man für zu jung erklärt und wenn man sie bekommt, weiß man alles besser (angeblich).
      Den gesellschaftlichen Konsens finde ich einen interessanten Ansatz.. aber wie man diesen erreichen kann, ist fraglich. Und ob, leider auch. Dort müsste man erst einmal die Frage stellen, wie es dazu kommt, dass „jeder“ jederzeit erreichbar sein möchte. Und warum gibt es Leute, die meinen, dass andere immer erreichbar sein müssen?

      Liebe Grüße
      Neomai

      1. Dein Vergleich mit der Aufklärung gefällt mir. Den kann man auf vieles in der Erziehung von Kindern anwenden … ;-)
        Aber zurück zum Thema. Natürlich darf man nicht alles auf die Schule abwälzen. Ich wäre schon froh, wenn sich möglichst alle Eltern des Themas bewußt wären. Damit meine ich nicht, dass sie sich damit gut auskennen, aber sie sollten sich bewußt sein, dass es diese Probleme gibt und wenn notwendig sich weiter informieren, oder externe Hilfe zuziehen. Vielleicht kann man anregen, dass es in der Schule Workshops von IT – Experten zum Thema gibt oder was auch immer. Ich glaube da kann man kreativ sein. Aber man muss auch die Schule stärker in die Verantowrtung nehmen. Ich kenne die Klagen vieler Lehrer, die sagen sie können den Schülern, den Schülerinnen nicht mehr so viel Stoff beibringen wie noch vor 20 Jahren. Die Kinder würden sich nicht interessieren. Diese Entwicklung sehe ich anders. Natürlcih konnte ein Lehrer vor vl . 200 Jahren seinen Schülern viel mehr in Latein beibringen. Aber da waren auch die Alternativen nicht so groß. Wenn wir bedenken was der Mensch im 20. Jahrhundert alles erfunden und entwickelt hat, … da müssten wir schon 20 Jahre in die Schule gehen und würden noch immer nicht alles kennen. Damit meine ich, dass sich einfach auch die Schule darauf einstellen soll und muss, dass es schnelle Entwicklungen gibt und das man hier Schwerpunkte setzen muss, was im Moment für Kinder und Jugendliche wichtig ist. Und im Moment halte ich einen verantwortungsbewußten Umgang mit IT im allgemeinen und dem Internet im Speziellen für sehr wichtig.

        Zum Thema anpassen möchte ich noch einwerfen, dass es nicht nur um den Willen geht immer up to date zu sein. Es ist auch eine finanzielle Frage. Neue Gadgets wie man so schön sagt, kosten Geld, oft sogar viel Geld. Wenn man in einer Lebensphase ist in der man gerade nicht so viel Geld zur Verfügung hat, oder niemand hat der einem ein neues Smartphone sponsert – stichwort Eltern – kann es ganz schnell passieren dass man zum Aussenseiter wird, ohne dass man es will.

        Ob schnelle Entwicklungen in der Infomrmationsgesellschaft Vor- oder Nachteile bringen? – So muss ich dir zustimmen. Die Welt ist bunt. Schwarz – Weiß – Denken bringt uns selten weiter.
        Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es schon einige Studien zur Auswirkung des Internets und der Geschwindigkeit auf die Gesellschaft gibt. Das Problem von Studien ist nur das, dass die meistens jemand in Auftrag gibt. Und der Auftraggeber verfolgt meistens auch ein Ziel mit einer Studie. So könnte ich mir vorstellen, dass z.B. ein Internationaler Konzern eine solche Studie in Auftrag gibt, bei der dann herauskommt,dass duch IT so und so viel Produktivität gesteiert werden kann und Produktivität heißt Arbeitsplätze – Schlußfolgerung es muss gut sein. Umgekehrt könnten Gewerksschaften eine Studie in Auftrag geben, bei der zum selben Thema mit Sicherheit das Gegenteil herauskommt. z.B. die Arbeitsplätze die damit geschaffen werden gehen wo anders verloren usw.

        Ich sehe schon, … das könnte sich noch zu einer sehr spannenden Diskussion entwickeln …

        lg
        FTH

      2. Hallo =)

        Da stellt sich die Frage, wie man das an die Eltern vermitteln soll. Wer wäre dafür zuständig? Sogesehen besitzt jeder einen eigentlich gesunden Verstand und müsste Selbstinformation betreiben. Müsste, hätte, könnte… perfekt sind wir nur im Konjunktiv.
        Es müsste auch in den öffentlichen Medien immer mehr Aufklärung geben, damit es zu den Eltern durchsickert. Den Rest muss dann jedoch der Menschenverstand selbst übernehmen.
        Informatikunterricht ansich gibt es ja, bei diesem könnte man solche Workshops durchaus integrieren. Allerdings wäre dann der Workshop durchgeführt von externen Leuten besser, weil Schüler oftmals bei externen Beratern aufmerksamer sind… nun gut, je nach dem wie es diejenigen dann durchführen würden. Oder man macht eine generelle Sicherheitswoche, Sicherheit ist schließlich in vielen Bereichen wichtig. Modelle könnte man dahingehend viele entwickeln.

        Dass Schüler sich nicht interessieren ist jedoch auch ein wichtiger und nicht mal unbedingt falscher Punkt… man ist ziellos geworden, man weiß eigentlich nicht _wofür_ man lernen soll. Es wird einem gesagt, man braucht es für die Ausbildung, das Studium, den Beruf… aber eigentlich wissen die wenigsten in der Schule schon wie ihr Weg aussehen wird. Und wenn ich nicht weiß, wie ich mein Wissen praktisch einsetzen kann (das könnte man im Unterricht ja unter Umständen vermitteln), dann ist mein Interesse definitiv geringer.
        Klar, die meisten Stoffpläne sind gleich geblieben. Manche Sachen müssen einfach sein (Deutsch: Grammatik, Mathe: Bruchrechnung), aber manches könnte man auch mit den Entwicklungen der heutigen Zeit verbinden. Zum Beispiel Textuntersuchungen von Emails, Bewerbungen und so weiter. Das wird meines Erachtens zu wenig beachtet.
        Das Wissen der Menschheit selbst hat sich ja eigentlich beträchtlich erweitert, sodass die Lehrer sogesehen mehr beibringen können und nicht weniger, rein von der Menge her. Und hier stehen dann die Pläne des Pflichtstoffs und dessen Anpassung dem Ganzen entgegen und die Filterung (was an neuem Wissen sollte ich beibringen, was macht Sinn) ist ebenfalls zu beachten.

        Natürlich… auch der monetäre Aspekt spielt eine Rolle, ohne Frage. Wobei, ganz ehrlich… wenn man zum Außenseiter wird, nur weil man kein Smartphone hat, läuft in dieser Gesellschaft auch was verkehrt. Meiner Meinung nach.

        Hehe, ja… wem nutzen die Studien? Diese Frage muss man sich wohl bei jeder angefertigten Studie und Statistik fragen. Witzig ist übrigens, dass sich die Produktivitätssteigerung durch IT-Systeme eigentlich nur schwer bis gar nicht messen lässt. (Derzeit bin ich in dieses Thema studientechnisch involviert, daher komme ich gerade drauf)
        IT-Systeme erhöhen übrigens nicht automatisch im betroffenen Betrieb die Arbeitsplätze, das Gegenteil kann auch der Fall sein. Einfach aus dem Grunde, dass die ganzen Vorgänge schneller ablaufen und man auch gar nicht wie vorher 10 Leute braucht, sondern nur noch 1, der den Computer mal anmacht. Das ist auch der Hauptgrund, warum sich viele Angestellte gegen die Implementierung neuer IT-Systeme wehren, einfach aus einer großen Unsicherheit heraus.
        IT schafft allerdings auch neue Branchen und damit neue Arbeitsplätze, so könnte man auch noch zusätzlich argumentieren. Gerade OnlineGames zB wären ohne IT gar nicht möglich.

        Und damit ist man wieder bei dem Punkt: Vorteile, Nachteile, was überwiegt… überwiegt überhaupt irgend etwas?

        Liebe Grüße
        Neomai

  5. Hallo …
    Irgendjemand hat weiter oben schon geschrieben, dass das ist ein ist Thema über das man bis in alle Ewigkeit diskutieren kann.

    Natürlich ist jeder dafür verantwortlich seinen Kindern auch in diesem Themengebiet die nötigen Dinge beizubringen. Ich würde hier nicht den Konjunktiv verwenden, klar darin sind wir gut, nein hier verwende ich den Imperativ. Es ist ganz klar unsere Aufgabe unseren Kindern einen verantwortungsbewussten Umgang mit IT beizubringen und wir müssen, nicht müssten, uns darüber informieren.
    Das heißt jetzt nicht, dass wir alle Experten auf diesem Gebiet sein müssen. Wir sind auch keine Verkehrsplaner oder was auch immer und bringen unseren Kindern bei nicht bei Rot über die Straße zu laufen, usw.
    Wie du schon sagst, das meiste übernimmt hier eh der Menschenverstand. Ich glaube das war eigentlich die ganze Evolutionsgeschichte so, dass die Kinder in erster Linie nicht durch Expertenwissen, sondern durch eigene Amateurhafte Erfahrungen auf ihr Leben vorbereitet wurden.

    Bevor wir hier komplett vom Thema abkommen und in einer Bildungsdiskussion landen, obwohl das ja nur Zeigt wie komplex alles ist und dass sich nicht alles mit populistischen Phrasen in schwarz, weiß einteilen lässt, möchte ich dennoch ein Wort zum Thema Schüler verlieren. Wir als Gesellschaft müssen aufpassen, dass wir die Schule verstärkt als Ort der Bildung sehen und nicht der Ausbildung. Das sind für mich zwei Komplett andere Dinge. Wenn ich von Bildung spreche, dann hat das Thema Verantwortung einen großen Platz. Und um nichts anderes geht es hier, als um einen verantwortungsvollen Umgang.

    Ich bin sicher kein Kulturpessimist, aber ja in unserer Gesellschaft läuft so einiges schief …

    Darf man fragen was ihr in eurer Studie genau untersucht? Was studierst du überhaupt? Ich komme ja eher von der technischen Seite zu diesem Thema. Ich arbeite für eine kleine Softwarefirma und kenne daher einige der von dir genannten Probleme aus dem Alltag.

    Dass Arbeitnehmer bei der Einführung von neuen Computersystemen immer ein maues Gefühl haben, ist bis zu einem gewissen Grad verständlich. Schließlich müssen sie umlernen, oder werden eben im Extremfall nicht mehr benötigt.
    Ich möchte jetzt aber noch einen anderen Aspekt einwerfen, der betrifft weniger die Arbeitnehmer, sondern vor allem die Chefs, oder zumindest die für die neuen Systeme Verantwortlichen. Sehr oft herrscht bei ihnen nämlich die Meinung vor, jetzt haben wir viel Geld in ein neues System investiert und jetzt müssen wir trotzdem noch etwas arbeiten. Computer können sehr sehr viel. Aber sie können nicht alles. Es ist nicht alles berechenbar. Die Arbeit mit einem Computer verlangt eine sehr hohe Genauigkeit, sonst liefert der Computer keine, oder unerwartete Ergebnisse. Dieses genaue Arbeiten kann in vielen Fällen dazu führen, dass man sich gar nicht so viel Arbeit spart, weil jetzt auf einmal Dinge erfasst und bearbeitet werden müssen, die früher einfach nicht so wichtig waren.

    Und kann schon jemand einen Überhang an Vor- oder Nachteilen erkennen? …

    1. Hallo =)

      Der Konjunktiv beschrieb auch nur den Umstand, dass es so sein muss, aber eben nicht so ist. ;-)

      Ich selbst studiere BWL, und habe derzeit das zwar etwas trockene, aber sehr interessante und umfassende Fach: Wirtschaftsinformatik. Und darf man in diesem Zusammenhang durch einiges an Literatur wälzen. Studientechnisch ist in dem Sinne als das eigentlich studieren von bisherigen Erkenntnisse zu sehen, sowie die Diskussion aktueller Unternehmensbeispiele aus dem realen Leben.

      Naja, die Chefs müssen vor allem die ganzen Strukturen im Unternehmen beachten, das Umfeld, die Ziele, die Auswirkungen von IT auf Strategie und und und. Wenn man sich damit intensiv befasst als Unternehmen kann man mit IT einiges an Zeit und Ressourcen sparen. Klar, es gibt auch erst einmal Übergangsphasen, danach kann es dann aber wirklich sein, dass einige Arbeitsplätze überflüssig sind.

      Zur Bildung noch kurz: Ich sage ja nicht, dass es ein Ausbildungsort sein soll. Sondern mir geht es um den Bezug des Wissens zur Realität, ohne diesen ist Wissen einfach nur trocken und bleibt nicht haften.
      klar, in erster Linie ist die Schule ein Bildungsort.. nur ob die Methoden deswegen immer so passend sind, steht auf einem anderen Blatt.

      Aber nur mit Überhangsmandat bitte *kleiner Scherz*

      Liebe Grüße
      Neomai

      PS.: auch wenn das direkt ein Wall of Text ist, finde ich es toll, was wir hier schon diskutiert haben *grins*

Kommentare sind geschlossen.