Kommerz & Heimatliebe

Hallo =)

Der letzte Tag im Oktober, der ideale Zeitpunkt um das aktuelle Monatsthema abzuschließen, schließlich fehlt noch ein Bild. Da dieses Motiv jedoch auch ohne Verlassen der Wohnung möglich war, habe ich es einfach geschoben.. an Tagen, an denen ich unterwegs bin, möchte ich lieber draußen photogrraphieren, meine Wohnung rennt mir nicht davon. Doch genug davon und auf zum letzten Akt im Oktober!

20131031_neomai_patrio02 5. Bild zum Monatsthema: Kommerz und Patriotismus... wie hängen sie zusammen?

Wer kennt sie nicht: die Weihnachtsmarkttassen, die jedes Jahr in einer anderen Farbe und auch mit anderen Motiven produziert und für die diversen Glühweingetränke verwendet werden und gegen ein kleines Endgelt erworben werden können? Manche sammeln sie auch, ich persönlich besitze nur diese eine Tasse meiner Heimatstadt, einfach weil ich die schwarze Gestaltung und den kleinen Druckfehler mag (hier nicht sichtbar).

Kommerz und Heimatliebe… so recht mag das vielleicht nicht zusammen passen und aufgrund der mittlerweile negativen Belegung des Wortes „Kommerz“ und der positiven Ausstrahlung von „Heimatliebe“ wirken sie sogar eher gegenseitig abstoßend.
Doch betrachten wir Kommerz einmal im eigentlichen und ursprünglichen Sinne: dem Handel, ohne den wir uns unser tägliches Leben gar nicht mehr vorstellen können. Handel ansich ist weder gut, noch schlecht, er sorgt einfach für eine Umverteilung von Gütern und Geld.

Und als ich diese Tasse in meinem Schrank stehen sah wie sie bei vielen Plauenern stehen dürfte, kam mir in den Sinn: wieviele haben diese Tasse nur wegen dem Druckfehler und wieviele aus Tradition? Und gibt es welche, die diese Tasse haben, weil sie aus Plauen stammen und sich damit verbunden fühlen?
Und damit stolperte ich über die Frage: wie hängen Kommerz (im ursprünglichen Sinne) und Patriotismus zusammen? Gibt es einen Zusammehang? Fördert das eine das andere?

Was wäre Eure erste spontane Antwort auf die Frage nach einem Zusammenhang?

Ich habe darüber etwas nachgegrübelt und bin schließlich zu dem Schluss gekommen, dass es sehr wohl einen gibt, der jedoch unter den oberflächlichen Waren wie „i love x-beliebige“ Stadt zu suchen ist und uns oftmals gar nicht so bewusst wird.
Man denke einmal daran, dass viele mittlerweile immer mehr dazu übergehen, wieder verstärkt die Geschäfte in der eigenen Region durch Käufe zu unterstützen, statt die irgendwo produzierten Waren in Anspruch zu nehmen. Ein Beispiel wären Fleisch und Wurst, wo die Leute nach regionalen Höfen, die ihre Tiere artgerecht versorgen und aufgrund der räumlichen Nähe nicht viele Kilometer gefahren werden müssen, suchen und dort ihre Waren kaufen statt von anderen Ketten.
Manche machen das aus moralischen Gründen, und manche weil sie ihre Region unterstützen wollen, weil es ihnen das Ganze wert ist ihre lieb gewonnene Region zu unterstützen. Regionaler Handel kann also in Zusammenhang mit Patriotismus gesehen werden, als Möglichkeit auch aus Heimatliebe heraus regionale Händler (auch in den Branchen Handwerk, Gastronomie, etc) anderen Ketten vorzuziehen. Und hier denke ich, kann Heimatliebe den Kommerz durchaus fördern.

Doch wie sieht es mit Dingen aus, die man eher als Andenken betrachten kann (Tassen mit Silhouetten und so weiter)? Es gibt durchaus Objekte darunter, die man sicher eher aus Heimatliebe kauft denn weil man unbedingt aus der Stadt etwas mitbringen möchte: zum Beispiel die Stadtringe (deren Preis auch nicht gerade ein Schnäppchen ist), die man sich nicht einfach so kauft.
Aber insgesamt denke ich, dass bei Objekten wie diesen TShirts, Gebäck mit Stadtmotiv und so weiter eher die negative Bedeutung von Kommerz im Vordergrund steht und es mit Heimatliebe in dem Sinne nichts zu tun hat, wenn man so etwas erwirbt.

Mit photographischen Grüßen,
Neomai

Veröffentlicht von

Neomai

So vielfältig wie die Farben im Kaleidoskop sind meine photographischen Neigungen.

2 Gedanken zu „Kommerz & Heimatliebe“

  1. Also ich habe kein Heidelberg- Merchandise, das wär mir zu blöd. Reicht doch, wenn ich weiß, dass ich meine Stadt mag – und meine Freunde wissen’s eh.

    Aber ich hab tatsächlich auch eine Weihnachtsmarkttasse. :D Die hab ich mitgehen lassen, weil ich zu dem Zeitpunkt nur die kleinen Kaffeetassen hatte, die zum Teetrinken aber echt Banane waren. xD Hatte also eher praktische Gründe.^^

    1. Hallo

      Ich habe – geerbt – einen Stadtring von Plauen, an dem hängt natürlich noch weit mehr. Aber diese Stadtringe mit den Silhouetten finde ich persönlich eine sehr elegante Variante davon (zumal sie mit einem dreistelligen Betrag nicht unter das klassische Merchandise fallen). Meine Mum hat 2 davon, einmal von ihrer Heimatstadt und einmal von ihrem Studienort, mit dem sie sich immer noch sehr eng verbunden fühlt.

      Hehe, nun gut ein Tassenproblem hatte ich nie… ich habe aber auch eine Zeit lang Tassen gesammelt und daher sehr verschiedene *G*

      Liebe Grüße
      Neomai

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