Hallo =)
Paps hatte mich auf einen Besuch des Industriemuseums in Chemnitz eingeladen. Zum einen gibt es da jede Menge Photomotive, einiges an sehenswerten Motiven, viel zu entdecken und zu lernen. Sogar den Zug habe ich noch rechtzeitig erreicht. ;-)
Zwischen alten Textilmaschinen, Automobilen, DDR-Technik-Stücken, Schreibmaschinen und einer Sonderausstellung bewegten wir uns durch die frühen Ausprägungen der Industrie und ihre zahlreichen Zweige. Da das Wetter auch draußen ziemlich trübe war und mit Regen, Nebel und Sonnenmangel daher kam, ließ es sich auch sehr gut im Museum aufhalten. Einzig die Lichtverhältnisse machten mir zu schaffen. Da wäre stellenweise ein Stativ mit einer HDR-Aufnahme verbunden toll gwesen. Dennoch, einige Bilder haben es in diesen Beitrag geschafft:
Gleich bei der Kasse befindet sich diese große Dampfmaschine, die ich hier nur zur Hälfte drauf bekommen habe:

An diesem Sonntag gab es leider keine Vorführung, manchmal kann man jedoch das Glück haben diese Maschine noch einmal in Bewegung zu sehen.
Danach landet man im Bereich der Schreibmaschinen, Automobile und Metallverarbeitung. Zur recht befindet sich auch eine Sonderabteilung rund um die DDR und ihre technischen Eigenheiten.



Natürlich waren auch Trabbis ausgestellt, darunter einmal im klassischen Aussehen, einmal als Sporttrabbi mit Heckspoiler in violett und einmal mit Zeltaufbau auf dem Dach (der nicht für den Export gedacht war, wer hätte das gedacht).
Die linke Seite begrüßte einen erst einmal mit Schreibmaschinen diverser Entwicklungsstufen, und an einigen Schreibmaschinen konnte man sich auch mal selbst ausprobieren. Da ich noch eine Schreibmaschine besitze (und sogar ab und an nutze^^), war das für mich nun nichts Besonderes. Dafür haben wir aber nicht herausgefunden, wie sich das Farbband verstellen ließ… na gut, haben wir eben in Rot geschrieben. ;-)
Am längsten aufgehalten haben wir im Bereich der Textilindustrie. Zum einen gab es dort jemanden, der uns ganz viel erklärt und vorgeführt hat. Zum anderen hat meine Familie aufgrund unserer beruflichen Vergangenheit eine etwas innigere Beziehung zur textilverarbeitenden Industrie.
Unsere Reise begann bei den Stickmaschinen, genauer gesagt bei jenen, die mit Lochkarten gesteuert werden, bevor wir uns dann den Nähmaschinen widmeten.



Die Lochkarten könnten auch dem einen oder anderen aus dem Bereich der Musik oder PC-Technik bekannt sein. Tatsächlich gibt es noch Betriebe, die manches per Lochkarten steuern. Etwas riskant ist es nur dann, wenn man ein Kind samt Locher auf die Lochkartensammlung loslässt.
Leider kann ich nicht sagen, welche Nadel für was genommen wird, so weit reichen meine Kentnisse nicht. Ich selbst arbeite nur mit Häkel- und Stricknadeln. ;-)
Die Nähmaschine unten rechts ist auch eine derjenigen, die -wenn ich mich gerade recht entsinne- per Fußantrieb betätigt wird. Die Dame, welche uns einige Maschinen vorführte, hatte auch den passenden Rhytmus für diese Pendelbewegung der Füße drauf… ich bin froh, dass unsere Maschine dann per Strom betrieben wird.



Hier handelt es sich übrigens um Disteln aus dem asiatischen Raum, weil diese härter sind als die Disteln deutscher Herkunft, sie halten ca 400 Betriebsstunden bis sie dann doch mal ausgetauscht werden müssen. Das Aufrauhen von Stoffen wird auch heute noch gemacht, allerdings nimmt man jetzt doch eher Metallbürsten. ;-)
Es ist ziemlich beachtlich, auf welche Lautstärke ein einzelner Webstuhl kommt… ich will gar nicht wissen wie laut dann eine ganze Halle voll mit diesen Maschinen ist. Dagegen war die Unterhemdenstrickmaschine lautlos.



Jene Einfädelmaschine stand noch oben bei der Metallverarbeitung in der Nähe, es ist unten einfach nicht genug Platz für die ganzen Textilmaschinen, wo sogar noch ein paar fehlen (zB die Vorspinnerei).
Wer wollte konnte sich ein Armband aus jenen geflochtenen Strängen binden. Die Maschine erfreute sich auch reger Begeisterung, besonder der eine kleine Junge wollte gar nicht mehr aufhören zu kurbeln. Und nein, ich meine nicht Papa… er hat mir allerdings beim Photographieren geholfen *g*


Einen Ausflug in die Sonderausstellung „Arbeiterbewegung“ haben wir auch gewagt… zugegeben, dieses Thema fand ich nicht ganz so reizvoll. Aber man muss dennoch lobend erwähnen, dass sie sich richtig Mühe bei der Gestaltung gegeben haben.
Generell macht das Museum sehr viel Freude beim Besuch, man bekommt einiges vorgeführt, manches darf man selbst probieren (Tresor knacken zB), zahlreiche Informationen stillen auch den letzten Wissensdurst und ein paar Sitzecken zum Ausruhen oder Reflektieren sind ebenfalls vorhanden. Auch wird mit diversen Informationsmedien gespielt, um Abwechslung reinzubringen.
Mein Fazit: der Besuch lohnt definitiv! ;-)
Mit photographischen Grüßen,
Neomai
Scheint ein toller Museumsbesuch gewesen zu sein ^^
Ich bin eigentlich kein großer Fan von Museen, aber du bringst es in deinem Beitrag mal wieder so toll rüber, das man gerne selber dabei gewesen wäre ^^
Also: toller Beitrag! (mal wieder) \(^_^)/
Schade das die Dampfmaschine nicht in Aktion zu sehen war… :/
Die Maschine selber mal im im Betrieb zu sehen, hätte mich z.B. unwahrscheinlich interessiert. Hab bisher soweit ich mich erinnere, noch gar keine Dampfmaschine gesehen… geschweigen denn eine in Aktion.
Und du hast selber, im Computerzeitalter, noch eine Schreibmaschine und nutzt sie ab und zu noch ^^? Wow… ^^
Glaub bei mir ist es inzwischen um die 17-18 Jahre her, seitdem ich das letzte Mal an einer alten Schreibmaschine saß. Zu der Zeit wurden bei uns die alten Schreibmaschinen ausgemustert, da wir einige Jahre zuvor schon auf PCs umgestiegen sind. Die Drucker liefen damals übrigens genauso bescheuert wie heute :P
Komischerweise finde ich nun gerade die Lochkarten am uninteressantesten. Und das als wannabe IT Freak… (ó_ò). Etwas traurig, aber nun ja.
Finds auch toll das man im Chemnitzer Industriemuseum einiges selber testen und ausprobieren darf. Kann mich nicht erinnern, jemals in einem Museum selber was ausprobiert zu haben. Die Museen in denen ich bisher war, waren eben einfache Ausstellungen.
Gruß
Ryu ^^
Hallo =)
Na wenn ich die Leute auf die Weise für so etwas begeistern kann, ist das auch ein schöner Nebeneffekt. Wobei das auch auf das Museum ankommt… Technikmuseen mag ich persönlich gern, oder alles in Richtung Photographie. Bei den anderen kommt es ganz stark auf die Aufmachung an. Toll ist auch das Museum „Gelebte Geschichte“ (oder so ähnlich) in Weimar. Dort gibt verschiedene Räume, wo aus Lautsprechern dann eben Musik, Dialog oder Ähnliches zu hören ist, mit bewegten Kulissengegenständen und so weiter. Sehr toll gemacht, aber auch nicht gerad ein günstiger Spaß.
Da die Dampfmaschine recht groß ist, wird sie wohl wirklich nur zu bestimmten Tagen (wie zB Tag der offenen Tür oder Ähnliches) betrieben werden… das Ganze ist ja auch eine Kostenfrage. Schade ist es dennoch, ja… aber in dem Fall nachvollziehbar.
Ja, ich habe die Schreibmaschine letztens für einen Grußbrief zum Geburtstag genutzt. ;-)
Ausgemustert wurde bei uns auch einiges, aber eine Schreibmaschine ist einfach geblieben… wobei sie eigentlich mal ein neues Farbband benötigen würde *g*
Du sagst ja selbst: wannabe – möchtegern… damit passt es ja also wieder. ;-)
Sehr viele Museen zum selbst probieren kenne ich auch nicht, wobei es da schon einige gibt. Das Phaeno in Wolfsburg zB, oder die Technische Sammlung in Dresden. Letztere bietet für einen recht günstigen Eintritt jede Menge Ausstellungstücke und Dinge zum Probieren… da verfliegt die Zeit auch richtig schnell.
Liebe Grüße
Neomai